Sierra Leone: Länderinfos
Überblick
Sierra Leones einzigartige westafrikanische Naturschönheit zog einst 100.000 Besucher jährlich an. Nach einem blutigen Bürgerkrieg beginnen nun erste Touristen, die geschützten weißen Sandstrände, unberührten Regewälder und erfrischenden Wasserfälle wieder für sich zu entdecken.
In vielerlei Hinsicht hat sich nichts geändert. Die Bewohner Sierra Leones sind Besuchern gegenüber noch immer aufgeschlossen und die Landschaft ist nach wie vor ein tropisches Paradies, aber ein Großteil des Landes, einschließlich der touristischen Infrastruktur, ist nach Jahren des Konfliktes noch im Wiederaufbau begriffen. Sierra Leone beendete 2002 mit Hilfe von mehr als 17.000 UN-Soldaten seinen zehn Jahre währenden Rebellenkrieg. Es war der bis dahin größte Erfolg der UN-Friedenstruppen in Afrika.
Die Regierung ist nun bemüht, die grundsätzlichen Voraussetzungen für eine Rückkehr internationaler Touristen in dieses kleine Stückchen Afrika zu schaffen. Ein Entwicklungsgesetz wurde verabschiedet, ähnlich dem in Gambia, und das Ministerium für Tourismus und Kultur hat sich zum Ziel gesetzt, ein solides und stabiles Umfeld für den Tourismus aufzubauen und die kulturelle Vielfalt des Landes bestmöglich zu präsentieren.
Wichtige Fakten
71.740 qkm.
Republik Sierra Leone.
7.976.983 (UNO Schätzung 2020).
81 pro qkm.
Freetown.
Präsidialrepublik (im Commonwealth) seit 1978. Verfassung von 1991. Parlament mit 124 Mitgliedern. Unabhängig seit 1961 (ehemalige britische Kolonie).
Julius Maada Bio, seit April 2018.
Julius Maada Bio, seit April 2018.
220/240 V, 50 Hz; Adapter empfohlen.
Sierra Leone: Reise- und Sicherheitsinformationen
Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes
Stand - Wed, 19 Jun 2024 18:00:00 +0200(Unverändert gültig seit: Wed, 19 Jun 2024 18:06:26 +0200)
Letzte Änderungen:
Redaktionelle Änderungen
Lagen können sich schnell verändern und entwickeln. Wir empfehlen Ihnen:
- Abonnieren Sie unseren Newsletter oder nutzen Sie unsere App „Sicher Reisen".
- Registrieren Sie sich in unserer Krisenvorsorgeliste.
- Beachten Sie die Hinweise im Ratgeber für Notfallvorsorge und des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
- Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
- Achten Sie auf einen ausreichenden Reisekrankenversicherungsschutz.
- Erkundigen Sie sich vorab bei den Behörden/Botschaften Ihres Reiselandes zu den aktuell geltenden, verbindlichen Einreisebestimmungen sowie bei Ihrem Reiseveranstalter/Ihrer Flug-/Schifffahrts-/Eisenbahngesellschaft nach den geltenden Beförderungsbestimmungen.
- Verfolgen Sie bei Ihrer Reiseplanung/während Ihrer Reise Nachrichten und Wetterberichte.
- Beachten Sie unseren Haftungsausschluss und den Hinweis zu Inhalten anderweitiger Anbieter.
Sicherheit
Terrorismus
- Beachten Sie den weltweiten Sicherheitshinweis.
Innenpolitische Lage
Während eines Angriffs unbekannter Personen auf ein Waffenlager in der zentralen Wilberforce Kaserne im November 2023 wurden Waffen erbeutet; zeitgleich konnten mehrere hundert Insassen zweier Haftanstalten in der Hauptstadt Freetown ausbrechen. Viele dieser ausgebrochenen Häftlinge sind weiterhin auf der Flucht; ein Teil der im November entwendeten Waffen konnte bisher nicht sichergestellt werden. Daher können bewaffnete Auseinandersetzungen und ein Anstieg der Gewaltkriminalität nicht ausgeschlossen werden.
Die hohe Inflation von teilweise über 50% führt zu einer starken Erhöhung der allgemeinen Lebenshaltungskosten, insbesondere bei Lebensmitteln und Kraftstoffen. Dies setzt einen großen Teil der Bevölkerung unter wirtschaftlichen Druck.
In Kürze soll das überparteiliche Komitee zur Wahlrechtsreform Staatspräsident Bio seinen Abschlussbericht vorlegen. In den (sozialen) Medien zirkulieren vereinzelt Aufrufe zu Protesten.
Die Sicherheitskräfte haben deutlich gemacht, dass unangemeldete Demonstrationen nicht geduldet werden und haben ihre Präsenz, besonders in Freetown, in den vergangenen Tagen sichtbar verstärkt.
Informieren Sie sich bitte vor einer Reise bei der Deutschen Botschaft Freetown über besondere, weitere Risiken.
- Bitte tragen Sie sich für den Zeitraum Ihres Aufenthalts in Sierra Leone in die Krisenvorsorgeliste ein.
- Meiden Sie Demonstrationen und größere Menschenansammlungen weiträumig.
- Informieren Sie sich über lokale Medien, einschließlich sozialer Medien.
- Folgen Sie unbedingt den Anweisungen der Sicherheitskräfte.
Kriminalität
Kleinkriminalität wie Taschendiebstahl kommt vor, besonders rund um Feiertage und an stark frequentierten Orten. Auch werden vereinzelt Gewaltverbrechen gegen Ausländer verübt, wie z.B. bewaffnete Überfälle an Stränden und Einbrüche in Wohnungen.
- Bewahren Sie Geld, Ausweise, Führerschein und andere wichtige Dokumente sicher auf; speichern Sie ggf. elektronische Kopien/Fotos. Dies erleichtert im Falle von Diebstahl oder Verlust die Ausstellung eines Ersatzdokuments.
- Nehmen Sie nur das für den Tag benötigte Bargeld, Passkopien und keine unnötigen Wertsachen mit.
- Seien Sie in größeren Menschenmengen wie an Flughäfen, Fähren, im Bus und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln und am Strand besonders aufmerksam und achten Sie auf Ihre Wertsachen.
- Seien Sie bei ungewohnten E-Mails, Telefonanrufen, Gewinnmitteilungen, Angeboten und Hilfeersuchen angeblicher Bekannter skeptisch. Teilen Sie keine Daten von sich mit, sondern vergewissern Sie sich ggf. persönlich der Glaubwürdigkeit oder wenden Sie sich an die Polizei.
Natur und Klima
Es herrscht tropisches, feuchtheißes Klima.
In der Regenzeit von Mai bis November kann es angesichts heftiger Regenfälle zu Überschwemmungen und Erdrutschen und in der Folge zu Verkehrsbehinderungen kommen.
- Holen Sie vor Beginn der Reise Erkundigungen über die Straßenverhältnisse ein. Auch wichtige Orte im Landesinneren können in der Regenzeit vom Verkehr abgeschnitten sein.
- Beachten Sie stets Verbote, Hinweisschilder und Warnungen sowie die Anweisungen lokaler Behörden.
Reiseinfos
Sicherheitsgebühr bei der Ein- und Ausreise im Luftverkehr
Bei der Ein- und Ausreise müssen alle Flugpassagiere (außer Inhaber von Diplomatenpässen) eine Sicherheitsgebühr in Höhe von 25 USD entrichten. Die Bezahlung erfolgt vor der Reise über die Webseite securipass.sl. Dort sind auch weitere Informationen erhältlich.
Infrastruktur/Verkehr
Der internationale Flughafen Lungi liegt auf einer Halbinsel. Nach Freetown gelangt man üblicherweise mit einer Fähre oder einem Schnellboot. Die Abfahrtzeiten der Schnellboote richten sich nach den An- und Abflugzeiten internationaler Flüge. Tickets können bereits vorab online gebucht werden. Die Nutzung des Landwegs nach Freetown ist tagsüber möglich, nimmt jedoch drei bis vier Stunden Fahrt in Anspruch.
Die Straßenqualität auf Überlandstrecken ist mit Ausnahme einiger Hauptverbindungsachsen schlecht.
Die Strände unweit der Hauptstadt Freetown sind beliebt. Ihre touristische Infrastruktur weist überwiegend einfachen Standard auf.
- Planen Sie Ihre Reise sorgfältig.
- Vermeiden Sie generell Fahrten bei Dunkelheit.
- Beachten Sie die starken Strömungen im Meer, die unerwartet gefährlich werden können.
Führerschein
Ein internationaler Führerschein ist erforderlich und nur in Verbindung mit dem nationalen deutschen Führerschein gültig.
LGBTIQ
Ein Gesetz aus der britischen Kolonialzeit, das formal nicht außer Kraft gesetzt wurde, verbietet männliche homosexuelle Handlungen. Das Gesetz wird in der Praxis nicht angewendet. Weibliche homosexuelle Handlungen sind gesetzlich nicht untersagt. Homosexualität wird von großen Teilen der Bevölkerung abgelehnt und als Verstoß gegen traditionelle Normen und Werte betrachtet.
- Beachten Sie die allgemeinen Hinweise für LGBTIQ.
Rechtliche Besonderheiten
Das Fotografieren von Flughäfen, Regierungs- und anderen offiziellen Gebäuden sowie von Brücken ist verboten. Verstöße werden verfolgt.
Alle polizeilichen Untersuchungen, die mit fehlenden Dokumenten, ausländischen Pässen oder von Ausländern gemeldeten Diebstählen zu tun haben, werden vom „Criminal Investigations' Department Headquarters (CID HQ)" bearbeitet. Die hierfür anfallende Gebühr in Höhe von 300 Leones (SLE) für die Erstellung des Polizeiberichts muss im Voraus entrichtet werden.
Es kommt immer wieder zu Festnahmen; auch deutsche Staatsangehörige können davon betroffen sein. Teilweise haben nicht eindeutige oder sehr geringfügige Tatvorwürfe mehrwöchige Verhaftungen oder polizeiliche Inobhutnahmen, auch ohne richterlichen Beschluss, zur Folge gehabt. Der Rechtsweg ist nicht garantiert. Die Deutsche Botschaft Freetown hat in solchen Fällen keine Möglichkeiten, eine Freilassung zu erwirken.
Geld/Kreditkarten
Landeswährung ist der Leone (SLE). 2022 wurden eine Revaluierung des Leone durchgeführt und drei Nullen gestrichen. Die Währung hat seitdem den ISO-4217-Code SLE. Alte Scheine sind weiterhin im Umlauf, jedoch seit dem 1. Januar 2024 kein Zahlungsmittel mehr. Alte Scheine können noch in Banken umgetauscht werden.
Bargeld kann in der Regel in den großen Hotels, ansonsten bei Banken und Wechselstuben, die außerhalb Freetowns selten sind, umgetauscht werden.
Die Zahlung mit Kreditkarten ist (noch) nicht weit verbreitet. In den größeren Hotels, Restaurants und in Supermärkten in Freetown werden sie allerdings angenommen, vorzugsweise Visa und Mastercard. Kleinere Beträge in Landeswährung, in der Regel nur unter dem Gegenwert von 50 EUR, können von Geldautomaten in größeren Städten abgehoben werden. Der Einsatz von Kreditkarten kann jederzeit an technischen Problemen scheitern. Eine Versorgung über internationale Anbieter von Auslandsüberweisungen ist landesweit möglich und üblich. Derartige Überweisungen erfordern teilweise nur wenige Minuten.
Einreise und Zoll
Einreise- und Zollbestimmungen für deutsche Staatsangehörige können sich kurzfristig ändern, ohne dass das Auswärtige Amt hiervon vorher unterrichtet wird. Bitte erkundigen Sie sich daher vorab zusätzlich bei den Vertretungen Ihres Ziellandes. Nur dort erhalten Sie rechtsverbindliche Informationen und/oder über diese Hinweise hinausgehende Informationen zu den Einreise- und Zollbestimmungen Ihres Reiselandes. Der deutsche Zoll informiert über die aktuell geltenden Zollbestimmungen bei Einreise nach Deutschland.
Mögliche Einreisebeschränkungen/COVID-19
Bestimmungen zur Einreise ändern sich häufig. Bitte informieren Sie sich zusätzlich bei den offiziellen Stellen Sierra Leones sowie der für Deutschland zuständigen Vertretung. Bitte beachten Sie die Hinweise unter COVID-19.
Reisedokumente
Die Einreise ist für deutsche Staatsangehörige mit folgenden Dokumenten möglich:
- Reisepass: Ja
- Vorläufiger Reisepass: Ja
- Personalausweis: Nein
- Vorläufiger Personalausweis: Nein
- Kinderreisepass: Ja
Anmerkungen/Mindestrestgültigkeit:
Reisedokumente müssen im Zeitpunkt der Einreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Visum
Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise ein Visum, das rechtzeitig vor der Einreise online beantragt und bezahlt werden muss. Dort gibt es auch weiterführende Informationen.
Eine Verlängerung des Visums in Sierra Leone ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Minderjährige
Es sind keine besonderen Bestimmungen für die Einreise Minderjähriger bekannt. Alleinreisende Minderjährige sollten jedoch die Einverständniserklärung der Eltern in englischer Sprache mit sich führen.
- Beachten Sie ggf. die Hinweise für eine Einverständniserklärung für Minderjährige.
Einfuhrbestimmungen
Gegenstände des täglichen Bedarfs, u.a. auch Fotoapparate, ausländische Zeitschriften, können in der Regel problemlos eingeführt werden.
Die Einfuhr von Waffen und Drogen ist untersagt.
Die Ein- und Ausfuhr von Landeswährung unterliegt engen Grenzen (derzeit Gegenwert von weniger als 50 EUR).
Für die Ausfuhr von Mineralien, Metallen und auch Steinen ist eine behördliche Genehmigung erforderlich, weitere Informationen dazu.
Heimtiere
Die Einfuhr von Haustieren bedarf der vorherigen Genehmigung durch den Chief Veterinary Officer im sierra-leonischen Landwirtschaftsministerium, die normalerweise bei Vorlage amtlicher Impf- und Gesundheitszeugnisse deutscher Stellen ohne weiteres erteilt wird.
- Erkundigen Sie sich ggf. rechtzeitig bei der Botschaft von Sierra Leone in Berlin.
Gesundheit
Impfschutz
Pflichtimpfungen: |
Eine Gelbfieberimpfung ist für alle Personen zur Einreise vorgeschrieben.
|
Reiseimpfungen: |
Es sind Impfungen gegen Hepatitis A und Poliomyelitis empfohlen. Nach individueller Indikation sind zusätzlich Impfungen gegen Denguefieber, Hepatitis B, Meningokokken ACWY, Tollwut und Typhus angeraten. Eine Cholera-Impfung ist in der Regel nicht notwendig. |
Standardimpfungen: |
Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen und Ihren Kindern die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des RKI auf aktuellem Stand befinden. Aufgrund wiederholter Ausbrüche sollte insbesondere ein adäquater Impfschutz für Masern sichergestellt werden. |
Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung in Sierra Leone ist nicht mit der Versorgung in Deutschland vergleichbar. Außerhalb der großen Zentren fehlt vielerorts medizinisches Fachpersonal. Planbare Operationen, Eingriffe und Diagnostik sollten in Europa durchgeführt werden. Notfall- und Basisversorgung ist in den großen staatlichen Krankenhäusern sowie etlichen Privatkliniken gewährleistet. Die Apotheken haben ein ausreichendes Sortiment wichtiger Standardmedikamente. Medikamentenfälschungen mit unsicherem Inhalt kommen vor.
- Lassen Sie sich frühzeitig reisemedizinisch beraten und Ihren Impfschutz anpassen. Entsprechende reisemedizinische Praxen und Impfstellen sind u.a. über die DTG zu finden.
- Nehmen Sie eine Reiseapotheke sowie regelmäßig einzunehmende Medikamente mit. Lassen Sie sich für die Einreise ggf. die Notwendigkeit ärztlich auf Englisch bescheinigen.
- Schließen Sie eine medizinische Evakuierungsversicherung ab.
Durch Mücken, Zecken und sonstige Gliederfüßer übertragene Erkrankungen
Gelbfieber und Malaria sind schwerwiegende Erkrankungen, die durch Mücken übertragen werden. Für beide Erkrankungen besteht ein hohes Infektionsrisiko im ganzen Land inklusive der Städte. Der Anteil an der gefährlichen Malaria tropica (P. falciparum) beträgt über 99%. Eine Karte der Malaria-Risikogebiete stellt die DTG zur Verfügung.
Darüber hinaus gibt es folgende mückenübertragene Erkrankungen, die landesweit ganzjährig auftreten können: Chikungunyafieber, Denguefieber, lymphatische Filariosen, West-Nil-Fieber. und Zikavirus-Infektionen.
- Schützen Sie sich den ganzen Tag über konsequent vor Mückenstichen Benutzen Sie regelmäßig Mückenschutzmittel und tragen entsprechende Kleidung, siehe Schutz vor Insekten.
- Eine Impfung gegen Gelbfieber ist vorgeschrieben. Es gibt eine Impfung gegen Denguefieber; lassen Sie sich bzgl. Ihres persönlichen Risikos beraten.
- Zur Verhinderung einer Malaria ist in Gebieten mit hohem Malariarisiko zusätzlich zum Mückenschutz eine Tabletteneinnahme sinnvoll. Lassen Sie sich bzgl. der Auswahl entsprechender Medikamente ärztlich beraten.
Erkrankungen im Zusammenhang mit mangelnder Hygiene
Insbesondere durch mangelnde Trinkwasser-, Lebensmittel und Handhygiene können Erkrankungen auftreten, die oft mit Durchfällen einhergehen. Häufig treten unbestimmte Reisedurchfälle auf. Cholera hingegen betrifft Reisende so gut wie nie. Bestimmte Viruserkrankungen der Leber (Virushepatitis A und E), Shigellose und Typhus treten auch bei Reisenden auf. In Sierra Leone wurde Poliomyelitis (cVDPV2) nachgewiesen.
- Beachten Sie unsere grundlegenden Hygienehinweise.
- Lassen Sie sich hinsichtlich einer Hepatitis A- und Typhus-Impfung beraten.
Stellen Sie einen vollständigen Impfschutz gegen Poliomyelitis sicher. Bei Aufenthalten über 4 Wochen sollte laut WHO-Vorgaben eine Impfung 4 Wochen bis 12 Monate vor Ausreise aus dem betroffenen Land erfolgen. Bei einem Aufenthalt unter 4 Wochen ist eine Auffrischimpfung empfohlen, wenn die letzte Impfung vor mehr als 10 Jahren verabreicht wurde, siehe Poliomyelitis-Impfung.
- Lassen sich hinsichtlich einer Cholera-Impfung beraten, falls Sie längerfristig in Choleraepidemiegebieten z.B. als medizinisches Personal oder in der Katastrophenhilfe tätig sind.
Mensch-zu-Mensch-übertragene Erkrankungen
In Sierra Leone besteht ein Risiko für Erkrankungen wie Lassafieber, Meningokokken-Erkrankungen und Tuberkulose. Diese werden durch den engen Kontakt mit infizierten Menschen übertragen. Die höchsten Erkrankungszahlen von Lassafieber und Meningokokken-Erkrankungen treten in der Trockenzeit von Dezember bis April auf.
- Halten Sie sich grundsätzlich von krank wirkenden Personen fern. Besuchen Sie keine Beerdigungen oder Krankenhäuser.
- Beachten Sie lokale Warnungen.
- Lassen Sie sich bzgl. einer Meningokokken ACWY-Impfung ärztlich beraten.
HIV-Infektionen, Mpox und bestimmte Lebererkrankungen (Virushepatitis B, C und D) können durch sexuelle Kontakte übertragen werden. Die Übertragung ist prinzipiell auch durch Drogenkonsum mit unsauberen Spritzen oder Kanülen, Tätowierungen und Bluttransfusionen möglich.
- Verwenden Sie stets Kondome, insbesondere bei Gelegenheitsbekanntschaften.
- Lassen Sie sich bzgl. einer Hepatitis B-Impfung ärztlich beraten.
Durch Tierkontakt übertragene Erkrankungen
Lassafieber kann durch Kontakt mit infektiösen Ausscheidungen von Nagetieren und darüber hinaus auch durch Kontakt mit Wildfleisch („bush meat") übertragen werden. Eine Ansteckung mit Tollwut erfolgt über Hunde, Affen und Flughunde und spielt aufgrund der Nähe dieser Tiere zu Menschen eine besondere Rolle. Landesweit kommen Giftschlangen vor.
- Meiden Sie grundsätzlich den Kontakt zu Tieren und deren Ausscheidungen.
- Sollten Sie von einem Hund, Affen, Flughund oder einer Giftschlange gebissen werden, begeben Sie sich umgehend in ärztliche Betreuung. Gegengifte sind nur begrenzt erhältlich.
- Meiden Sie den Kontakt zu stehenden oder langsam fließenden Gewässern, da diese mit Urin von Nagetieren verunreinigt sein können.
- Vermeiden Sie den Verzehr von Fleischgerichten unklaren Ursprungs.
- Lassen Sie sich bzgl. einer Tollwutimpfung beraten. Beachten Sie, dass Tollwutimpfstoffe nur sehr begrenzt und Immunglobuline nicht im Land erhältlich sind.
Weitere Gesundheitsgefahren
Schistosomiasis ist eine Wurmerkrankung, die auch bei geringem Kontakt mit Süßwasser übertragen werden kann. Auch in fließenden Gewässern kann Schistosomiasis übertragen werden.
- Sehen Sie vom Baden und Schwimmen in Binnengewässern ab.
Insbesondere in Städten kann es durch Luftverschmutzung zu gesundheitlichen Beschwerden kommen. Durch die Müllverbrennung besteht eine kontinuierliche Belastung. In der Harmattan-Saison kommt es im ersten Jahresquartal zur besonderen Luftverschmutzung.
- Informieren Sie sich über aktuelle Luftwerte z.B. über den World Air Quality Index sowie die App IQAir.
Intensive Sonneneinstrahlung kann zu kurz- und langfristigen Haut- und Augenschäden führen.
- Informieren Sie sich z.B. über die App SunSmart über notwendige Sonnenschutzmaßnahmen.
Reisen ans Meer können mit besonderen Gefahren verbunden sein. Durch Tierkot verunreinigte Strände bergen ein Infektionsrisiko für parasitäre Hauterkrankungen wie z.B. Wurminfektionen.
- Beachten Sie Warnungen lokaler Behörden.
- Meiden Sie Strände, die auch von Tieren genutzt werden.
- Machen Sie sich vor einem Tauchurlaub mit den grundlegenden Gefahren des Sporttauchens vertraut und lassen Sie sich vor Reiseantritt tauchmedizinisch beraten und untersuchen. Beachten Sie unsere Informationen zum Tauchen.
Bitte beachten Sie neben dem generellen Haftungsausschluss
Länderinfos zu Ihrem Reiseland
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