Angola: Gesundheit und Impfungen
Titel | Besondere Vorsichtsmaßnahmen | Pflichtimpfungen |
---|---|---|
Gelbfieber | Ja/1 | |
Typhus & Polio | Ja | - |
Cholera | 2 | |
Malaria | 3 | - |
Essen & Trinken | 4 | - |
[1]: Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird ab einem Alter von 8 Monaten von allen Reisenden verlangt. Das Gelbfieber-Impfzertifikat erhält bei der Erstimpfung erst 10 Tage nach der Impfung seine Gültigkeit. Angola gilt als Land mit Gelbfieber-Infektionsgebieten. Daher empfiehlt die WHO unabhängig von den Landesvorschriften nachdrücklich die Impfung für alle Reisenden in Gelbfieber-Infektionsgebiete.
[2]: Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist keine Einreisebedingung, das Risiko einer Infektion besteht jedoch, v.a. in den Provinzen Bengo, Benguela, Cabinda, Huambo, Huila, Kuando-Kubango, Kunene, Kwanza-Norte, Kwanza-Sul, Luanda (Luanda Cap.), Malanga, Namibe, Uige und Zaire. Um sich zu schützen, sollte man eine sorgfältige Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene anwenden. Eine Impfung ist nur in seltenen Fällen zu empfehlen. Abweichend von den offiziellen Bestimmungen kann gelegentlich eine Choleraimpfung verlangt werden, insbesondere bei Ankunft aus einem Land mit Cholera bzw. bei Einreise außerhalb der internationalen Flughäfen.
[3]: Malariaschutz aufgrund ganzjährig hohem Risiko landesweit erforderlich, auch in den Stadtgebieten. Chloroquin- und Sulfadoxin/Pyrimethaminresistenz der vorherrschenden gefährlicheren Form Plasmodium falciparum wurde gemeldet. Daher ist vor Abreise eine individuelle Beratung beim Arzt unbedingt empfohlen.
[4]: Eine Impfung gegen Hepatitis A und B wird zur Visumbeantragung verlangt.
Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten (z.B. Hepatitis A, Typhus, Bakterienruhr, Amöbenruhr, Lambliasis, Wurmerkrankungen), die durch verunreinigte Speisen oder Getränke übertragen werden. Daher sollten stets sorgfältige Nahrungsmittel- und Trinkwasser-Hygienemaßnahmen durchgeführt werden. Wasser sollte generell vor der Benutzung zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist.
Milch ist außerhalb der Stadtgebiete nicht pasteurisiert und sollte abgekocht werden. Einheimische Milchprodukte aus ungekochter Milch außerhalb der Städte vermeiden. Fleisch- und Fischgerichte nur gut durchgekocht und heiß serviert essen. Der Genuss von Schweinefleisch, rohen Salaten und Mayonnaise sollte vermieden werden. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden. Vor dem Verzehr und Kauf von Lebensmitteln aus billigen Straßenrestaurants und von Märkten wird gewarnt.
Medizinische Versorgung und Gesundheitswesen
Angola hat als eines der ärmsten Entwicklungsländer zahlreiche Krankheitsrisiken und eine unzureichende medizinische Infrastruktur. Die medizinische Versorgung entspricht keinesfalls westlichem Standard. In Luanda gibt es jedoch einige besser ausgestattete Kliniken, in denen Routinebehandlungen möglich sind, wenn auch zu hohen Preisen.
Eine Reiseapotheke sollte mitgeführt werden, da Medikamente oft nicht erhältlich sind.
Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung mit Rückholversicherung ist unbedingt erforderlich.
Hinweis: Neben der obligatorischen Gelbfieberimpfung wird auch eine Impfung gegen Hepatitis A und B bei der Antragstellung für ein Visum verlangt.
Sonstige Risiken
Bilharziose-Erreger kommen in manchen Teichen und Flüssen vor, das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.
Das durch Stechmücken übertragene Dengue-Fieber kommt vor. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz.
Im Norden tritt die durch Insekten verursachte Filariose auf. Reisende reduzieren die Übertragungsgefahr, wenn sie einen wirksamen Insektenschutz benutzen.
Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für Hepatitis A. Hepatitis E ist weit verbreitet, Hepatitis B ist hochendemisch. Eine Hepatitis A und B-Schutzimpfung wird zur Beantragung eines Touristenvisums verlangt.
HIV/Aids ist weit verbreitet und eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.
Immunschutz gegen Masern (durchgemachte Erkrankung oder Impfung) sollte bei Reisen nach Angola gegeben sein.
Epidemische Ausbrüche der Meningokokken-Meningitis kommen landesweit zwischen Mai und Oktober vor.
Erkrankungsfälle der Schlafkrankheit werden ganzjährig aus den nördlichen Gebieten (v.a. Provinz Uije, Kunene, Huambo, Namibe und Huila) berichtet. Gute Schutzmaßnahmen gegen Stechfliegen sind stets durchzuführen.
Tollwut kommt vor. Erhöhtes Risiko landesweit, vor allem durch Hunde, aber auch durch Katzen, Fledermäuse und andere Tiere. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Das Zeckenbissfieber ist endemisch und kommt landesweit vor.