Aserbaidschan: Essen und Trinken
Die aserbaidschanische Küche setzt sich aus türkischen, georgischen und zentralasiatischen Elementen zusammen. Das Nationalgericht Plow kann enttäuschend (mit pampigem Reis und fettem Hammelfleisch) oder vorzüglich ausfallen (duftend und würzig mit Pinienkernen, Gemüse und Trockenobst neben dem obligatorischen Reis und Fleisch). Manche Arten Plow enthalten Hühner- anstelle von Hammelfleisch und zusätzlich Kastanien. Schaschlik vom Grill ist beliebt, darunter Lyulya kebab, gewürztes Hackfleisch vom Lamm am Spieß, das oft an Straßenständen erhältlich ist. Mahlzeiten werden oft mit einer dickflüssigen Suppe wie etwa Piti eingeleitet, einem Hammelfleischeintopf mit Kichererbsen, der in irdenen Töpfen auf kleiner Flamme im Ofen gegart und anschließend in denselben Gefäßen serviert wird. Dogva ist eine scharfe Joghurt- und Spinatsuppe mit Reis und Fleischklößchen. Stör kommt frisch und geräuchert auf den Tisch, und Kaviar kommt traditionell aus dem Kaspischen Meer. Steigende Umweltbelastung hat zu einer bedrohlichen Abnahme der Fischbestände geführt, aber Stör ist nach wie vor erhältlich — wenn auch zu hohen Preisen. Kutab-Pasteten mit Spinat- oder Kürbisfüllung, eine weitere Spezialität der Region, sind den türkischen Birekas ähnlich. Getränke: In den Tschai Khanas (Teehäusern) sitzen ausschließlich Männer und trinken gezuckerten schwarzen Tee aus winzigen Gläsern. Ausländische Frauen, die sich in diese ansonsten exklusiv männliche Atmosphäre wagen, werden nicht abgewiesen, aber zumeist intensiv gemustert. Obwohl die meisten Aserbaidschaner der Konfession nach moslemische Schiiten sind, ist Alkohol erhältlich. Wein und Weinbrand werden örtlich hergestellt, russischer Wodka ist beliebt, und importierte Spirituosen werden als Zeichen des Wohlstands geschätzt.