Stadtgeschichte von Köln
Der markanteste – und sichtbarste – Teil der Geschichte der Stadt Köln ist ihr Schicksal während des zweiten Weltkrieges. Auf zahlreichen Postkarten ist die Stadt in Schutt und Asche zu sehen, die von den Alliierten fast bis zur Unkenntlichkeit bombardiert worden ist - lediglich die majestätischen Türme des Kölner Doms blieben verschont. Während des Dritten Reiches gab es auch sehr viel persönliches Leid in der Stadt, wie die Plaketten, die an die Juden und zahlreichen anderen Menschen erinnern, die in Konzentrationslager geschickt wurden, noch heute bezeugen.
Dass die Stadt, ganz wörtlich, aus der Asche gestiegen ist, ist ein großer Beweis für die Widerstandsfähigkeit des menschlichen Geistes. Dass sie jedes Jahr einen solch beeindruckenden Karneval bietet und als Vorreiter der Rechte Homosexueller in Deutschland gesehen wird, ist ein Beweis für die Menschenrechte – und zeigt wie sehr der menschliche Geist sich nach Frieden sehnt.
Doch reicht die Geschichte der Stadt Köln natürlich weiter zurück als in die dunklen Tage des 20. Jahrhunderts. Die Stadt begann ihr Dasein als römische Kolonie oder Colonia (daher der Name Köln) und war ein wichtiger strategischer Ort. Reste der römischen Straßen, Mauern und Mosaiken werden auch heute noch bei Renovierungsarbeiten entdeckt und es lohnt sich bei einem Spaziergang durch die Stadt die Augen offen zu halten.
Der Katholizismus blühte in diesem Teil des römischen Reiches - und hat auch heute noch eine bemerkenswerte Präsenz. 1248 begann der Bau des mächtigen Doms, eine würdige Herberge für die Reliquien der Heiligen drei Könige. Die Arbeiten dauerten bis 1473, doch der Dom war noch immer nicht fertiggestellt. Dennoch war der Dom das weltweit höchste Gebäude und ist wohl auch heute noch das weltweit größte gotische Bauwerk. Der Dom zog auch in seinem unfertigen Zustand die Pilger aus ganz Europa an. Die Arbeit wurde im 19. Jahrhundert wieder aufgegriffen, und als Fertigstellungstermin gilt das Jahr 1880. Auch im 21. Jahrhundert ist der Dom noch immer Deutschlands meistbesuchte Sehenswürdigkeit.
Köln hat in seiner Geschichte viel erlebt, am prägendsten waren wohl die häufigen Auseinandersetzungen mit den Franzosen. Nach den französischen Revolutionskriegen stand Köln unter französischer Verwaltung. Die Universität zu Köln wurde geschlossen und alle Einwohner erhielten die französische Staatsbürgerschaft. Besonders erwähnenswert ist wohl, dass 1794 die französischen Verwalter die Häuser der Stadt durchnummerieren ließen - das Haus mit der Nummer 4711 wurde wenige Jahre später die Heimat des Kölnisch Wasser und die Hausnummer zu einem international bekannten Markennamen.
Nach den Franzosen kamen die Preußen, und nach der Niederlage im ersten Weltkrieg kontrollierten die Briten eine Zeitlang die Stadt. Die Befestigungsanlagen aus Kriegstagen wurden in Grünanlagen rund um die Stadt umgewandelt und die Universität zu Köln wurde 1919 wieder geöffnet.
Gegen Ende des zweiten Weltkriegs gehörte Köln zur BRD und fing an zu gedeihen. Die Altstadt wurde zum Teil wieder aufgebaut, ebenso die vielen romanischen Kirchen, die während des Krieges zerstört worden waren.
Heute hat Köln sich durch die Gründung einer Kunsthochschule für Medien, eine Internationalen Filmschule und einem Media-Park einen Namen als Medien-Stadt gemacht. Gute Verkehrsanbindungen haben Köln zu einem der am einfachsten erreichbaren Orte im westlichen Deutschland gemacht und ließen die Stadt infolgedessen weiter gedeihen.