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Stadtgeschichte von Amsterdam

Der Legende nach wurde Amsterdam von zwei Fischern und einem seekranken Hund gegründet, der von Bord sprang, um sich seines Mageninhaltes zu entleeren, woraufhin die beiden Fischer an Land gingen und Amsterdam gründeten.

Tatsächlich begann die Geschichte der Stadt allerdings im 13. Jahrhundert, als der Fluss Amstel gestaut wurde und an jener Stelle eine Siedlung entstand, die den Namen Aemstelledamme bekam - das heutige Amsterdam. Welcher Version man auch glauben mag, Amsterdam ist mittlerweile eine der beliebtesten Städte Europas und ein Mekka für Touristen, die die reiche Geschichte der Stadt mit ihren zahllosen Geistern und Legenden erkunden wollen.

Die Stadt entwickelte sich schon früh zu einem Handelszentrum. Bereits im 16. Jahrhundert zählten Holz und Getreide aus dem Ostseeraum zu den ersten Handelsgütern, hinzu kamen Textilwaren aus der südholländischen Stadt Leiden. Der Seehandel florierte, und so wurden immer mehr Schiffe gebaut und der Hafen erweitert. 

Der Kalvinismus, eine strenge Form des Protestantismus, etablierte sich. Nachdem das spanische Königreich Holland im Jahre 1519 für sich beansprucht hatte, stießen die Versuche des Königs Philip II., den katholischen Glauben zu verbreiten auf heftigen Widerstand. 

Im Jahre 1579 schlossen sich sieben nördliche Provinzen zu einer Allianz gegen Spanien zusammen. Die heutigen Niederlande waren geboren. Die Vereinigung legte den Grundstein für den Aufschwung Hollands im 17. Jahrhundert. Im Jahr 1602 wurde die Handelsorganisation Dutch East India Company gegründet, welche für die Ausbreitung des niederländischen Handels in allen Ecken der Erde verantwortlich war und Amsterdam zu einer reichen Stadt machte. 

Während dieser goldenen Zeit wurde das Kanalsystem fertiggestellt, das heute ein UNESCO-Weltkulturerbe ist. Viele herrschaftliche Handelshäuser wurden entlang der Kanäle gebaut, die als Transportwege genutzt wurden, um die schnelle Verteilung der Importwaren zu bewerkstelligen. Dies war außerdem das goldene Zeitalter der Kunst, als Meisterwerke wie Rembrandts 'Die Nachtwache', die heute im Rijksmuseum zu sehen sind, gemalt wurden. 

Die Zeit des Aufschwungs endete als England die holländischen Handelsrouten für sich beanspruchte. Zahlreiche Kriege zwischen Engländern und Holländern folgten. Nur kurze Zeit später marschierten die Franzosen ins Land ein, und Napoleon setzte seinen Bruder Louis ins königliche Schloss von Amsterdam. Erst nach Napoleons Niederlage im Jahre 1813 übernahmen die Holländer wieder die Regierung ihres Landes. 

Der Bau des Bahnhofs Centraal Station sicherte Amsterdam die Position als Knotenpunkt im Zugverkehr. Die Industrie wuchs bis zur Großen Depression, als die Deutschen kurz nach Beginn des 2. Weltkrieges nach Holland einmarschierten. Anders als in Rotterdam oder Arnheim blieben die altehrwürdigen Gebäude von Amsterdam unversehrt, doch ein Großteil der jüdischen Bevölkerung wurde deportiert. Viele Amsterdamer kamen gegen Ende des Krieges ums Leben.

Mit dem Wiederaufbau expandierte die Stadt, neue Wohngebiete entstanden im Westen und Südosten. In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte sich Amsterdam zu einem multikulturellen Mekka, und der sprunghafte Anstieg der Mietpreise sorgte in dem folgenden Jahrzehnt für die Entwicklung einer Hausbesetzerszene. Auf der Suche nach Arbeit kamen zahlreiche Immigranten aus Marokko, der Türkei und den ehemaligen Kolonien Surinam und Indonesien.

Der Mord des Filmemachers Theo Van Gogh, einem bekannten Kritiker des islamischen Fundamentalismus, durch einen jungen Holländer marokkanischer Herkunft schockierte die Gesellschaft und verstärkte den politischen Trend nach rechts. Bei der landesweiten Wahl 2010 lag die ultra-rechte Partei PVV, angeführt von Geert Wilders, klar vorne, während die vormals stärkste Partei, die mitte-rechts-orientierte CDA, beinahe die Hälfte ihrer Sitze im Parlament verlor.