Stadtgeschichte von Las Vegas
2005 feierte Las Vegas seinen 100. Geburtstag mit einem rauschenden Fest. Ironischerweise waren die Anfänge von Las Vegas sehr bescheiden. Im 18. Jahrhundert bezeichnete man die Stelle, wo heute die Stadt steht, als Las Vegas (Spanisch für "die Wiesen"), da eine natürliche Quelle dort mitten in der Wüste Grün entstehen ließ. Die Stadt selbst wurde 1905 gegründet - als eine Zwischenstation der Union-Pacific-Eisenbahn zwischen Los Angeles und Salt Lake City - und blieb bis zu den 1930er Jahren ein abgeschiedenes Nest. Als 1931 das Glücksspiel legalisiert wurde, nahm Las Vegas allerdings schnell seinen heutigen Charakter an. Zuerst kamen nur Scharen von Arbeitern vom nahe gelegenen Hoover-Staudamm, dann aber entwickelte es sich zu einem Urlaubsziel für das gesamte Land. Auch die Mafia blieb nicht fern - ein Aspekt der Stadt, der in zahllosen Spielfilmen wie Kasino (1995) und Bugsy (1991) geschildert wird.
In den 1950er Jahren verhalfen Resorts wie The Flamingo, The Desert Inn und The Sands Hotel der Stadt schnell zu einem nationalen (und internationalen) Ruf, und die reizvolle Kombination aus Unterhaltung und Glücksspiel zog immer mehr Nervenkitzel suchende Touristen an. Stars wie Frank Sinatra und sein Begleiter Rat Pack verhalfen der Stadt zu dem Ruf, ein Ort zu sein, um zu sehen und gesehen zu werden. Sinatra wird noch immer zugutegehalten, dazu beigetragen zu haben, die Politik der Rassentrennung abzubauen, die gängige Praxis in den Kasinos war - die Legende besagt, dass er sich weigerte im The Sands Hotel zu singen, sollte der schwarze Co-Performer Sammy Davis Jr. dort kein Zimmer bekommen.
Las Vegas wurde ein Magnet für die größten Namen im Showgeschäft. Elvis Presley gastierte zwischen 1969 und 1976 regelmäßig in Las Vegas, und wurde damit zum Vorbild für lukrative, langfristige musikalische Residenzen, die es bis zum heutigen Tage gibt, wie zum Beispiel Elton John, Celine Dion und Prince.
In den 1960er Jahren begann man mit einer Aufräumaktion in Sin City. Das Glücksspiel blieb zwar weiterhin die Hauptattraktion, die Kasinos fielen aber unter die Kontrolle großer Unternehmen und man begann, die Stadt in ein Familienreiseziel umzuwandeln. Golfplätze gibt es in Las Vegas in Hülle und Fülle, genau wie Vergnügungsparks, Einkaufszentren und eine zunehmende Zahl von Museen, wie z.B. das Las Vegas Natural History Museum und das Liberace Museum. 2012 eröffneten das Mob Museum, das die Schlacht zwischen dem Recht und dem organisierten Verbrechen durch die Mafia schildert, sowie das Neon Museum, das alte Neonschilder von Kasinos und anderen Unternehmen wieder zum Leuchten bringt.
Das Angebot der verschiedenen Spiel- und Ausgehmöglichkeiten entwickelte sich über die Jahrzehnte weiterhin, aber der nächste wirklich große Schritt kam mit dem Aufkommen der Mega-Resorts in den späten 1960er und 1970er Jahren. Der Strip wurde zu dem legendären Neon-Dschungel. Die Investitionen flossen weiterhin und ließen die Baugrößen und den Ehrgeiz der großen Resorts weiter ansteigen. Zur Jahrtausendwende galt die Metropole als die größte Stadt der Welt, die im 20. Jahrhundert gegründet wurde. Heute bietet Las Vegas trotz der Ängste, die durch die globale Wirtschaftsflaute verursacht werden, einige der exklusivsten Unterkünfte, Gastronomien und Unterhaltungsangebote der Welt. Die Stadt wird sich sicherlich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen und sich ständig weiterentwickeln, um Touristen anzulocken.